Corona aus Sicht einer Klosterschülerin

Diesen Brief einer Klosterschülerin (9. Klasse) veröffentlichen wir an dieser Stelle auf Wunsch der Autorin anonym:

Hey (…), wie geht‘s dir momentan so in der Corona.-Zeit? Wie ist das Leben in Berlin so? Wie läuft Schule bei euch ab?

Also hier in Hamburg ist es schon bisschen kompliziert: Wir dürfen vorläufig bis zum 19.04.2020 nicht zur Schule, doch am 15.04.2020 erfahren wir, ob diese Frist nicht verlängert wird!
Ich werde bombardiert mit Aufgaben und dass sind Aufgaben, welche wir, wenn überhaupt, im Unterricht schaffen würden. Aber dadurch, dass wir uns den Stoff selber beibringen müssen, dauert dass selbstverständlich viel länger. Ab und zu haben wir Zoom-Meetings, aber das kann man ja bei Weitem nicht mit Unterricht vergleichen!
Ich stehe morgens um 10:00 Uhr auf, mache mich fertig und dann sitze ich teilweise bis spät in den Abend an den Aufgaben von der Schule. Ich hab gar keine Zeit für Freizeit, oder andere Sachen die ich gerne von zu Hause aus machen würde.

Hier in Hamburg, sind alle Läden, bis auf Supermärkte geschlossen und man sollte, wenn möglich nicht rausgehen.

Ich glaube, dass dir Zeit nach der Corona-Pandemie ganz anders sein wird: Der Alltag wird viel mehr geschätzt und die Schüler werden auf jeden Fall mehr Spaß haben, wenn sie in die Schule müssen. Jeder wird die Sachen, die vor Corona normal waren viel mehr genießen und dass Ganze einfach nicht so als selbstverständlich empfinden. Geld wird hoffentlich eine weniger wichtige Rolle spielen, denn im Endeffekt kann man sagen, dass Geld in dieser Zeit auch nicht wirklich viel bringt! Denn man kann sich ja nicht wirklich seine Gesundheit erkaufen oder Ähnliches.

Ich vermisse meine Freunde sehr und ich wusste nicht, dass es so schwer sein kann nicht raus zu gehen!

Dich vermisse ich natürlich auch und ich hoffe wir sehen uns bald wieder <3

XOXO (anonym), 13.04.2020