Interview mit Senator Anjes Tjarks

Interview: Nele Jerrig und Martha Kaul. Vorbereitung: Lena Brenken. Kamera: Runa Mathiess (u.a.). Ton: Kaya Lachte (u.a.). Fotos: Daniel Köhler

Anjes Tjarks ist Spitzenpolitiker, fährt täglich Rad, ist routinierter Marathonläufer und Vater von drei Kindern und fast täglich in den Medien. Und er war mal Lehrer an der Klosterschule. Würde er sich noch an die Klosterschule erinnern und Zeit für ein Interview mit der KlosterPost finden? Wir wollten es wissen und haben ihn einfach mal angeschrieben und er hat sofort zugesagt. An einem Mittwochvormittag waren wir dann in der Schülerbibliothek mit dem neuen Senator für Verkehr und Mobilitätswende verabredet. Würde ‹so ein› Senator wohl mit dem Dienstwagen und Personenschützern vorfahren? Tjarks jedenfalls nicht, er kommt mit dem Fahrrad und nur in Begleitung seines Social-Media-Assistenten.

KlosterPost: Herr Tjarks, wenn Sie nächstes Jahr die zwei folgenden Möglichkeiten bekämen, für welche würden Sie sich entscheiden: 1. In Hamburg Erster Bürgermeister werden oder 2. als Verkehrsminister oder sogar Kanzler nach Berlin gehen?

Senator Anjes Tjarks: Also die erste Möglichkeit, nein beide Möglichkeiten stehen nicht zur Debatte. Ich bin erst mal ganz glücklich, wo ich jetzt bin. Viele Leute denken immer, in Berlin wird tolle Politik gemacht, aber ich finde, Verkehrspolitik in Hamburg schon sehr spannend, weil man nämlich die Straßen, auf denen man jeden Tag Fahrrad fährt – also ich zumindest – kann man selber umbauen. Das ist sozusagen „Hands-On“-Politik. Ich weiß, ich bin jetzt ein schlechter – oder guter – Politiker, weil ich mich aus der Frage rauswinde, aber ich bin momentan ganz gerne das, was ich bin, und eines Tages will ich vielleicht auch noch mal mehr werden, aber das wird man dann sehen.

Sie sind ja Senator und vielleicht wissen nicht alle, was das ist. Wie würden Sie einem Fünftklässler den Job erklären?

Es gibt in Hamburg zwölf Senatoren und die haben immer einen bestimmten Bereich und meiner ist der Verkehrsbereich. Das bedeutet: Ich bin quasi der Chef von den ganzen Bussen, Bahnen, Zügen, Gleisstrecken, Straßen, alles was es so gibt in Hamburg und sorge dafür, dass der Verkehr flüssig läuft, dass er die Klimaziele erfüllt und dass die Straßen, die Infrastruktur, wie man so schön sagt, in vernünftigem Zustand ist.

Glauben Sie, Sie schaffen das?

Was jetzt von den vielen Dingen?

Dass Sie den Klimavertrag einhalten in Hamburg?

Ja, wir haben in Hamburg einen sehr ambitionierten Klimaplan, und das heißt, ich soll bis 2030 den Autoverkehr um etwa 40 Prozent reduzieren. Und hinzu kommt noch, dass mindestens 14 Prozent der Fahrzeuge elektromobil sein müssen. Das ist ambitioniert, aber ich bin sehr sehr davon überzeugt, dass es wichtig ist, dass wir das einhalten, dass alle ihren Beitrag zu den Klimazielen leisten, und deswegen bin ich auch sehr motiviert, es umzusetzen.

Wir sind ein typischer Tag als Senator aus?

Erst mal sieht mein typischer Tag aus, wie von jedem anderen Menschen. Ich hab drei Kinder und die müssen morgens erst mal ein bisschen was zu Essen kriegen, dann kriegen sie ihre Brotboxen, dann gehen die zur Schule, dann fahr ich los. Meistens um 8 Uhr und bin dann 15 Minuten später in der Behörde, die ist in der Nähe vom Rathaus und dann wird vor allem ganz viel gesabbelt. Ich sag immer, ich verdiene mein Geld eigentlich mit reden – mach ich hier ja auch gerade – und mit ganz viel entscheiden. Weil man immer ganz viele Sachen bekommt, zum Beispiel „Soll der Radweg an der Straße, 1,60 Meter breit, 2,25 Meter breit sein, soll der von der Straße getrennt sein“ und dann sagt man, wie mans gerne hätte.

Wie viel können Sie denn bestimmen?

Man ist immer Teil eines Gesamtkunstwerkes, weil Hamburg ganz stark davon abhängt, ob zum Beispiel die Bundesregierung uns Geld gibt. Zum Beispiel am Hamburger Hauptbahnhof, da kann ich ganz viel versuchen umzubauen, aber ich brauch dafür auch ganz viel Geld und das hab ich nicht alleine, sondern die Bahn hat das, der Bund hat das und wir haben etwas. Das Ziel ist, das zusammenzubringen, und je mehr man in der Lage ist, Menschen miteinander zusammenzubringen und zu zeigen, wie man gemeinsam in die Zukunft geht, umso mehr kann man bestimmen.

Sie haben anscheinend viele Pressetermine. Machen Ihnen diese Spaß?

Die gehören auf jeden Fall zu meinem Beruf dazu, weil ich ja nicht nur Dinge entscheiden soll und möchte, sondern man muss auch darüber reden, wie man das verändert, warum man das verändert. Es ist ganz wichtig, die Leute mitzunehmen, ihnen Dinge zu erklären, warum passieren gerade Dinge. Warum machen wir den Jungfernstieg autofrei, was ist der Sinn, das Ziel, der Zweck dahinter. Deshalb sind die Auftritte total wichtig und sie gehören auch einfach dazu. Und ja, sie machen mir auch Spaß, aber es macht mir ehrlicherweise auch ziemlich vieles andere an meinem Beruf Spaß. Es gibt eigentlich fast nichts, was mir da nicht Spaß macht.

Einige unserer Leser wissen noch, dass Sie mal Lehrer waren an der Klosterschule. Können Sie einmal Ihren Weg vom „normalen“ Lehrer zum Fraktionsvorsitzenden der Grünen und nun Senator beschreiben?

Ja, bei mir das immer so eine Art doppelte Rolle. Man muss wissen, meine Eltern sind auch beide Lehrer und ich hab mich immer für Politik interessiert. Nach dem Abi am Gymnasium Marienthal bin ich an die Uni gegangen und hab auf Lehramt studiert und gleichzeitig habe ich aber auch für einen Abgeordneten der Bürgerschaft gearbeitet und mein Geld damit verdient. Dann ist das immer ein bisschen parallel nebeneinander hergelaufen und irgendwann hab ich dann gesagt, ich hatte meine ersten beiden Kinder bekommen und dann hab ich gesagt, ich muss auch mal ein bisschen Geld verdienen und bin hier ins Referendariat gegangen, zu Herrn Herzberg damals, weil mein Vater ungefähr vor 35 Jahren mit Herrn Herzberg zusammen Jugendliche ohne Schulperspektive unterrichtet hat, deswegen kannte ich den so ganz lose und dann bin ich sozusagen dankenswerterweise auch übernommen worden, hab hier unterrichtet und gleichzeitig hat sich das in der Bürgerschaft immer weiter entwickelt. In Hamburg ist das so, dass man eigentlich, wenn man Abgeordneter ist, auch arbeiten soll. Das ist eine gute Perspektive, weil man dann mitten im Leben steht, es ist aber als Abgeordneter immer so ein bisschen anstrengend, weil man deswegen auch der schlechtest bezahlte Abgeordnete der Republik ist.

Sie sagten, dass Sie sich schon immer für Politik interessiert haben. Das heißt, Sie wollten auch schon immer Politiker werden?

Nee, gar nicht. Ich hab mich immer dafür interessiert, weil ich will, dass Menschen sich bewusst werden, dass sie nur mit anderen Menschen gemeinsam eine gute Welt gestalten können und wir auch Verantwortung für diese Welt tragen. Wir tragen Sie global – Klima – aber wir tragen Sie auch ganz konkret vor Ort in der Gestaltung von Straßen beispielsweise, wie man die für Menschen, die Rad fahren, sicherer machen kann. Ich bin dann da so eher – ich will nicht sagen „reingerutscht“, es ist interessiert mich schon auch sehr – aber es ist eben auch etwas, was ich nicht immer angestrebt habe in meinem Leben.

Vermissen Sie etwas am Lehrerjob, und wenn ja, was?

Ja, ganz viel sogar. Ich hab mich bewusst dafür entschieden. Ich hab gedacht, ich kann Jurist werden, dann kann man alles werden außer Lehrer oder du kannst auf Lehramt studieren, dann kannst du alles werden, außer Jurist. Und da hab ich gesagt, für mich ist total wichtig, ich will mit Menschen arbeiten. Ich will nicht so sehr die ganze Zeit hinterm Computer sitzen oder hinter so einer Maschine oder Maschinen konstruieren, sondern für mich ist sozusagen das Zusammenwirken mit anderen Menschen eines der ganz wichtigen Sachen an einem Job. Das ist als Lehrer natürlich was ganz Tolles, weil man sehr privilegiert ist, mit ganz vielen Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen, die ihre Zukunft planen, die auch die Zukunft unserer Stadt sind, unseres Landes sind, zusammenzuarbeiten, und sie auch ein bisschen mitzubegleiten und mitzuprägen. Das fehlt mir schon auch, das muss ich sagen.

Können Sie sich also vorstellen, wieder als Lehrer zu arbeiten?

Das ist für mich momentan relativ weit weg, weil ich grade dieses neue Amt angetreten hab und dieses neue Amt auch sehr sehr spannend ist. Aber ich habe in meiner Zeit als Fraktionsvorsitzender auch gemerkt, dass es mich durchaus reizen würde, immer noch so einen halben Tag als Lehrer zu arbeiten. Wegen dieser Vielfalt, die man auch hat. Einfach, dass man morgens aufsteht, zu einer quasi normalen Arbeit fährt, und dann seinen Beruf ausübt, ist, finde ich, etwas sehr sehr Schönes.

Es gibt sicher einige Leser, die auch Lust auf eine politische Kariere haben. Was würden Sie denen empfehlen? Was sollte man tun und was sollte man lieber lassen?

Ich glaube, man sollte da mit einer gewissen Lockerheit rangehen. Man muss also zum Beispiel nicht Politik studieren, um Politiker zu werden. Es ist wichtig, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, Politiker zu werden. Gleichzeitig ist es so, dass Leute, die in die Politik gehen, um Karriere zu machen, eigentlich die Falschen sind. Man muss da hingehen, weil man eine Überzeugung hat, weil man für etwas einstehen, für etwas kämpfen möchte. Dann geht man diesen Weg und man merkt immer mehr, wie man sozusagen auch immer diese eigene Überzeugung so ein bisschen verschließt – die Politik ist ja dazu da, für 80 Millionen Menschen in unserem Land verbindliche Eigenschaften zu treffen – da ist selbst die Bundeskanzlerin nur ein kleiner Teil dieser Entscheidung. Da muss man immer Kompromisse machen im täglichen Leben. Man muss aber dafür wissen, dass man eine eigene Überzeugung hat, für die man steht und für die man kämpft. Und man sollte das nur tun, wenn man selber sagt, ich möchte da auch was verändern, ich hab da einen Impuls, und zwar egal, in welche Richtung, aber das ist ziemlich wichtig.

Was ist denn Ihre Überzeugung?

Meine Überzeugung ist geprägt worden in meinem GMK-Oberstufenkurs (heute: PGW), als wir uns beschäftigt haben mit der Frage, wie man unsere Wirtschaftsweise mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen in Einklang bringen kann. Wie kann man das Leben, das wir führen, so führen, dass wir nicht dauernd so viel von unserer Erde verbrauchen, dass wir sie eigentlich verbrauchen. Das und die Idee, den Klimawandel zu bekämpfen, die Idee, sich für Umwelt- und Naturschutz einzusetzen, die hat mich zu den Grünen geführt. Dann kommen da natürlich ganz viele andere Ideen hinzu. Der Kampf gegen Rassismus beispielsweise, aber eben auch der Kampf für offene Grenzen und für ein geeintes Europa. Aber was mich persönlich sehr prägt: Ich bin in meinem Leben immer Fahrrad gefahren und das geht ja einher mit der Frage, wie kann man nachhaltige klimafreundliche Mobilität machen – das ist auch ein gewisses Freiheitsgefühl. Hamburg war mal vor dem Zweiten Weltkrieg die wichtigste Fahrradstadt in Europa. In Hamburg-Altona ist der erste Fahrradclub der Welt entstanden. Nur sieht man davon heute nichts mehr, weil die Nazis alles auf die Automobilität gesetzt haben. Das wieder zu verändern und da zu sagen, ich möchte in meiner Stadt, meiner Heimat hier einen Teil dazu beitragen, dass es besser wird, das ist das, was mich sehr antreibt.

Wir haben uns umgehört und einige kritische Anmerkungen zum Thema Verkehr von Schülern gesammelt. Zum Beispiel kritisiert Lotte, „dass die Fahrradwege oft mitten im Nichts aufhören und man dann auf den Straßen fahren muss“. Und Merle meint „ich fahre nicht gerne mit dem Fahrrad zur Schule, weil man auf der Straße über Kreuzungen fahren muss und da von allen Seiten Autos kommen und man gar nicht weiß, wo man lang fahren soll, weil die Autos oft gar nicht auf einen achten“. Alice berichtet „viele Fahrradfahrer aus unserer Klasse würden sich auch mehr und bessere Fahrradwege wünschen“. Was ist Ihre Meinung dazu?

Meine Meinung, ist dass sie recht haben. Und dass wir sehr viel tun müssen. 2011 ist ja Olaf Scholz Bürgermeister geworden. Damals hat die Stadt Hamburg weniger als 8 Kilometer Fahrradwege pro Jahr gebaut, bei einem Netz von 1300 Kilometern. Jetzt kann man 1300 durch 8 teilen, dann weiß man in etwa, wie lang es dauert, bis man einmal durch ist. Es wäre ein Zustand, in dem man immer ein schlechtes Fahrradnetz hat. Mittlerweile sind wir bei dem Bau von etwa 35 Kilometern pro Jahr und mein Ziel ist, das in fünf Jahren etwa auf 100 Kilometer aufgeweitet zu haben und deswegen wird sich sicherlich etwas ändern. Aber ja, die Radwege sind großen Teilen nicht gut und sie genügen nicht den Qualitätsansprüchen, und zwar insbesondere von den Menschen die, über 60 und unter 20 sind. Und vielleicht auch Menschen, die mobilitätseingeschränkt sind, nicht so gut hören können, oder sich nicht so gut umdrehen können im Verkehr. Ein Radwegenetz muss all diesen Menschen gerecht werden und da bauen wir ehrlicherweise an vielen Stellen sogar die falschen Radwege und das will ich ändern.

Dan fragt: „Wann genau kommt das kostenlose HVV-Ticket für Schüler?“

Wir werden jetzt zum 1. August 2021, also zum Beginn des nächsten Schuljahres, eine Regelung treffen, dass wir sagen, wir wollen, dass alle Schüler, die Abo-Karten haben, diese zukünftig für 30 Euro im Monat bekommen. Das heißt, sie können für 1 Euro pro Tag im Gesamtgebiet des HVV unterwegs sein. Der Plan ist aktuell, im Jahr 2024 das für Schüler kostenfrei zu machen, aber es ist natürlich auch so, dass das eine große Herausforderung ist in finanzieller Hinsicht, und ihr alle wisst, dass die Corona-Pandemie rollt und das wird sich auch auf die Stadtfinanzen durchschlagen.

Emre meint: „Warum werden die alten Straßenbahnlinien in Hamburg nicht reaktiviert, bzw. neu gebaut, es gibt doch sehr viele breite Straßen?“.

Das ist eine gute Frage. Meine Partei, also die Grünen, setzt sich eigentlich für die Wiedereinführung der Straßenbahn ein. Es ist aber so, dass die SPD das nicht möchte und stattdessen auf den Bau von U-Bahnen setzt. Man muss dazu wissen, 1978 ist die letzte Straßenbahnlinie abgeschafft worden. Hamburg hatte mal ein Netz von 280 Kilometern Straßenbahn, das ist zugunsten des Autos abgeschafft worden. Jetzt haben wir eine Situation, dass wir sehr viele Schienenwege neu bauen werden. Wir bauen die U4 in die Horner Geest, wir bauen die U4 auf den Grasbrook, wir planen eine komplett neue U-Bahnlinie, die U5, eine komplett neue S-Bahn-Linie, die S4 und die S32. Der Überblick sagt, dass wir da in den nächsten 20 Jahren 10 Milliarden Euro investieren wollen, 36 neue Bahnhöfe in Hamburg bauen und 250.000 Menschen neu ans Schienennetz anschließen. Das Problem ist, wenn man sich jetzt jedes Mal was Neues ausdenkt – solche Prozesse laufen ja sehr lange, die brauchen 10, 20 Jahre, bis die tatsächlich gebaut werden – dann bauen wir am Ende gar nichts. Das heißt, meine Aufgabe ist, obwohl ich sehr davon überzeugt bin, dass die Straßenbahn das richtige Verkehrsmittel ist, jetzt mal dafür zu sorgen, dass wir wirklich Bahnen bauen. Weil, wenn wir die Verkehrswende wollen und den Klimaschutz wollen, müssen wir Bahnen haben und keine Pläne.

Emma möchte, „dass die Busse Richtung Altes Land öfter fahren“.

Wir rollen ein Projekt aus, das heißt „Hamburg-Takt“. Die Idee ist, dass man im Jahr 2030 es schafft, dass mit dem öffentlichen Nahverkehr von frühmorgens bis spätabends jeder Ort innerhalb von 5 Minuten erreichbar ist. Das ist ja gerade im Alten Land nicht der Fall. Jetzt gehört nicht das ganze Alte Land zu Hamburg, aber dafür müssen wir ganz stark den öffentlichen Nahverkehr ausbauen und wir müssen auch gerade in solchen Gegenden wie dem Alten Land auf neue Lösungen setzten. Weil: Wenn ich im Alten Land einen großen Gelenkbus durch die Gegend fahren lasse, dann kostet mich das sehr viel – da sitzt niemand drin, es ist also ökologisch und ökonomisch nicht besonders vorteilhaft. Also muss ich System erfinden, das es noch nicht gibt, das viel kleiner ist, on demand fährt, wenn ich das mit meinem Smartphone bestelle. Ein System, das elektrisch ist und am besten fahrerlos. So ein Bus fährt jetzt quasi seit Freitag in der HafenCity, mit dem testen wir das mal. Solche Systeme werden es ermöglichen, in den ländlichen Gebieten eine viel bessere ÖPNV-Taktung zu haben.

Viele Schüler kritisieren, dass es auf dem Weg zur Schule vom Bahnhof Berliner Tor bei der Feuerwehr eine zweigeteilte Straße gibt, wo nur ein Teil einen Zebrastreifen hat, was unnötig gefährlich ist, weil viele Autofahrer da ziemlich schnell lang fahren und man auch nicht damit rechnet.

Finde ich auch komisch. Man muss dazu sagen, für dieses Thema ist die Polizei verantwortlich. Ich baue sozusagen die Straßen und die Polizei ist für die Verkehrssicherheit auf der Straße zuständig und für die Anordnung der Verkehrszeichen. Das ist zwar ein enger Prozess, aber das ist ein Thema, was ich jetzt noch mal mitnehmen würde.

Wenn Sie die freie Gestaltungsmöglichkeit hätten, wie würde Hamburg in 20 Jahren aussehen?

Wir hätten dann eine Stadt, die entschleunigt ist, weil das Auto nicht mehr das schnellste Verkehrsmittel ist. Die schnellsten Verkehrsmittel sind dann die Bahnen und die Busse und Fahrräder. Die Stadt ist dadurch sehr viel grüner geworden, weil wir sehr viel Platz sparen würden, den wir mit zusätzlichen Bäumen bepflanzen könnten, und die Stadt würde im Kern im Wesentlichen autofrei sein.

Und noch die obligatorische Abschlussfrage: Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie und warum?

Oh Gott. Ich glaub, Tiervergleiche sind nicht so meine Welt. Ich bin eigentlich ganz gerne der, der ich bin, wenn ich ehrlich bin.

Okay. Dann vielen Dank. Herr Tjarks, dass Sie sich die Zeit genommen haben für uns. Es hat uns sehr gefreut und wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg als Senator.

Ja, vielen Dank auch, dass ihr viele schöne Fragen gestellt habt. Wenn ich noch was sagen darf, ich gerne einmal die Schulgemeinschaft grüßen. Es hat mich gefreut, heute einmal hier zu sein und ein bisschen auch zu sehen, wie sich die Schule auch weiterentwickelt hat, weil ich schon mit großer Freude an meine Zeit hier zurückdenke. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich hab eigentlich die meisten Tage hier positiv in Erinnerung. Insofern, vielen Dank, und gerne auch mal wieder!

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